Nachdem im Dresdner Raum absolut mieses Wetter angekündigt wurde, entschieden wir uns spontan zu einer Runde in einer wettertechnisch besser ausgezeichneten Gegend. Diese sehr spontan zusammengestellte Runde durch das Fichtelgebirge beinhaltet zahlreiche Highlights der Gegend und wunderschönste Trails. Ein wahr gewordener Traum für uns Mountainbiker…

Daten:
64,65 km   10,6 km/h   6:04:58 h   50,5 km/h  1.920 hm

Orte:
Wunsiedel – Rudolfstein – Schneeberg – Nußhardt – Ochsenkopf – Fichtelsee – Fichtelberg – Prinzenfelsen – Girgelhöhle – Nagler See – Kösseine – Burgsteinfelsen – Luisenburg – Wunsiedel

GPS-Daten bei Komoot: Fichtelgebirgstrails

Einen perfekten Parkplatz für unsere Rundtour durch das Fichtelgebirge fanden wir direkt vor dem Bahnhof in Wunsiedel. Wir stöpselten dort also die Räder fix zusammen und starteten in einen noch recht bewölkten und nebeligen Tag.

Die erste Zwergenauffahrt führte uns zur niedlichen Kapelle St. Josef, von wo man einen herrlichen Ausblick auf Wunsiedel hat. Die nächsten Kilometer waren die flachsten des Tages. Es ging auf breiten Wegen Richtung Zeitelmoos. Die Natur unterschied sich wunderbar zu der vor unserer Haustür. Ist schon erstaunlich, was die paar Kilometer doch für andere Naturformen hervorbringen. Es war jedenfalls eine tolle Stimmung und es rollte sich ganz wunderbar durch den Naturpark Fichtelgebirge dahin. Wir entdeckten dabei gar einen Schwarzstorch 🙂

Am Rudolfstein zog der Weg dann langsam an und die Steigung nahm zu. Wir kletterten natürlich über Leitern auf den Felsen rum, nur gab es leider aufgrund des Nebels nichts weiter zu sehen. Egal, die Feldformationen waren als Aussicht völlig ausreichend.

Bei der folgenden Abfahrt verfehlten wir den rechten Weg und legten einen Zwergenumweg ein. Dabei erreichten wir schon bald die Auffahrtsstraße zum Schneeberg. Passend zum Namen fanden sich sogar noch ein paar Schneereste ein. In einer nebeligen Gespensterstimmung, bei sehr frischlichen Temperaturen, ging es weiter Richtung Gipfel. Auch da oben gab es, außer dem Nebel, nichts zu sehen.

Nur wenige Abfahrtsmeter später erreichten wir den Nußhardt. Hier trafen wir zusammen mit der Sonne und dem ersten bisschen blauen Himmel ein. So konnten wir die ersten schönen Ausblicke in das Land genießen und wieder etwas auf den Felsen herumklettern. Später am Seehaus, hätten wir gern was Kleines in uns eingeworfen, aber die bayerischen Corona-Regelungen machten uns da einen Strich durch die Rechnung.

Also ging es im Galopp und mit jeder Menge Spritzputz im Gesicht hinab ins Tal. Unten kamen wir recht durchgefeuchtet am Wegende raus und sahen aus wie die Ferkel. Auf der längeren Auffahrt zum Ochsenkopf trocknete, bei nun herrlichem Sonnenschein, der ganze Käse aber ratzfatz wieder weg. Auf dem Ochsenkopf galt es wieder über ein paar Felsen zu hüpfen, Fotos zu machen und sich an der Landschaft zu erfreuen.

Vom Ochsenkopf wählten wir eine der Bikeparkstrecken aus und stellten uns bei der folgenden Abfahrt an, wie die absoluten Trottel. Das war wirklich nicht mehr feierlich, was wir da ablieferten. Na wenigstens hat es keiner gesehen 🙂

Am Fichtelsee wollten wir dann endlich mal was zu Futtern auftreiben. Aber auch da war nichts zu finden… alles zu. Also ging es weiter in den Ort hinab. Dort wartete dann das Schnitzelmobil auf uns – na was für eine angenehme Überraschung. Also abgesattelt und Schnitzel geordert. Mmmh, lecker!

Nach dem Rumgeschnitzel und Rumgelümmel mussten wir nun wieder hinauf zum Fichtelsee. Mit vollem Bauch waren wir nun auch in der Lage ein paar Fotos zu machen und die Ruhe zu genießen. Bei den letzten Malen, an denen ich hier war, war hier ja immer die Hölle los. Nun war es eine angenehme Stille (es war mitten in der Woche, es war Corona-Zeit und es war Nebensaison) und es gab nur die Genießerfraktion vor Ort.

Nächster Stopp war am Prinzenfelsen. Das obligatorische Felsengekletter begann natürlich sofort. Das gleiche Spiel wiederholte sich dann wenige Minuten später an der Girgelhöhle. Beim Schreiben hab ich gerade den Eindruck, dass wir mehr geklettert als gefahren sind… hmm. Es machte aber auch einen mächtigen Spaß hier.

Dann führte uns die selbstgebastelte Route zum Nagler See. Wir umrundeten selbigen und auch hier fanden wir ein wunderbares Naturidyll vor. Der nächste Anstieg lauerte aber bereits hinter der nächsten Ecke. Als Grand Finale ging es hinauf zur Kösseine. Hier hatten wir ja bereits vor ein ganz paar Jahren auf unserer Fichtelgebirgstour übernachtet. Der Ausblick da oben war wieder grandios und belohnte jeden vergossenen Schweißtropfen doppelt. Nebenbei genossen wir noch zwei Radler und ließen die Runde noch einmal Revue passieren.

Hatte ich soeben geschrieben, dass die Kösseine das Grande Finale bildete? Mitnichten! Denn ich hatte eleganterweise den Pfad einmal quer durch die Luisenburg gelegt. Und so stolperten wir durch ein riesiges Felslabyrinth und zwängten die überbreiten Lenker durch schmalste Spalten. Hach, was für ein Spaß zum Abschluss!

Nach all der Kletterei des Tages erreichten wir reichlich spät wieder unser Auto. Aber das war uns reichlich egal, denn der Tag war einfach wunderbar gewesen und jeden Meter hatten wir genossen. Das Fichtelgebirge bleibt uns mal wieder als Top-Destination in Erinnerung und bekommt nur die beste Bewertung von uns.


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