Auf dieser Runde durch den Unterspreewald und Oberspreewald folgten wir in einigen Teilen den offiziellen Gurkenradweg, bauten ihn aber uns passend um, sodass wir an einem Tag in Ruhe die gesamte Runde schafften.

Daten:
114,22 km   19,0 km/h   6:01:04 h   43,2 km/h  170 hm

Orte:
Lübben – Wehlaberg – Köthener See – Schlepzig – Lübben – Alt Zauche – Burg – Stradow – Leipe – Lübbenau – Lübben

GPS-Daten bei Komoot: zwei Gurken gurkten auf ihren Gurken durchs Gurkenparadies 🥒

Die Kinder waren an die Großeltern verkauft, die ersten Sonnenstrahlen kamen vorsichtig heraus und das neue Stevens Gavere sollte seine erste ordentliche Radtour spendiert bekommen. Den Spreewald kannten wir von Ausflügen eigentlich ausschließlich aus dem Paddelboot heraus. Umso mehr reizte es uns, diesen mit dem Rad einmal näher zu inspizieren.

Der offizielle Gurkenradweg lud eigentlich zu so ein Unterfangen ein, selbiger ist aber mit 260 km als Tagestour ein ganz schönes Brett. Außerdem kann man sich da viel zu wenig Zeit für die Landschaft nehmen. Ich nahm mir also die gpx-Datei der Strecke und fing an hier und da an dem Track herumzudoktorn. Heraus kam eine Schleife, welche in Lübben begann und endete und wo wir auch die Mittagspause verbringen wollten.

Wir starteten also im wunderschönen Lübben und trafen am Hafen auf den Gurkenradweg. Diesem folgten wir gen Norden auf tollen Pisten bis zum Wehlaberg. An dem Aussichtsturm wäre ich fast vorbeigeschossen, aber wir wollten ja schließlich die Aussicht von da oben genießen. Und was für einen weiten Blick man da oben doch hat. Das Tropical Islands ist zum Greifen nah und selbst Berlin konnte man erahnen. Hinzu kam, dass wir die ganze Landschaft nur für uns allein hatten. Denn weit und breit war nirgends eine Menschennase zu sehen.

Eine Abfahrt später ging es am Schwanensee, Mittelsee und Pichersee vorbei bis zum Köthener See. Die Seen waren spiegelglatt und beruhigend. Den nächsten Abschnitt bis Schlepzig kannten wir bisher ebenfalls nur aus dem Paddelboot und so war der Unterschied der Perspektive doch frapierend. Es ging nun entlang des Ufers des Inselteichs und der Spree. Überall war es ruhig und wässrig.

Nach ca. 50 Kilometern erreichten wir, weiter der Spree folgend, wieder Lübben. Auf dem Marktplatz war mächtig was los und wir suchten uns eine Bank, wo wir unsere leckeren Mittagessen, welche wir in dem ungemein lieblichen Herzallerliebst kauften, verspeisten. Die Sonne schien uns prächtig auf die Nase und wir genossen den Moment.

Aller Pause hat ein Ende und so sattelten wir wieder auf und folgten dem Nordumfluter Richtung Osten. Dabei fuhren wir förmlich die nödliche Grenze des Oberspreewalds ab. Alles südlich von uns war voller Kanäle und Wald. Recht plötzlich standen wir vor einem monumentalen Bismarckturm am Schlossberg nördlich von Burg. Der nebenan liegende Biergarten lockte, aber wir widerstanden – warum eigentlich?

In Burg am Spreewald wollten wir dann eigentlich rasten, aber so was richtig Passendes fanden wir nicht. Und so holten wir uns was Kleines für ein Picknick und fuhren weiter Richtung Leineweberfließ. Auf einer kleinen Bank ließen wir uns da nieder und genossen den Ausblick auf den Kanal mitsamt des paddelnden Klientels.

Der Gurkenradweg macht nun noch einen kleinen Schlenker zu den Stradower Teichen, dem wir brav folgten. Nungut, etwas abkürzen taten wir schon und so ganz korrekt war der Weg dabei wohl nicht. Dann taucht man als Finale noch einmal Richtung in die Welt des Spreewalds ein. Die Gegend um Leipe, Lübbenau und Lübben herum verkörpert alles, was ich mit dem Spreewald verbinde. Über einige Kilometer begleitet oder kreuzt man Kanäle über Kanäle. Es ist ein wahrer Genuss für uns gewesen.

Am Ende des Weges fanden wir uns in Lübben wieder. Die 114 Kilometer waren wirklich wunderschön gewesen, das Stevens Gavere hat eine tolle Einstandstour bekommen und seine Tauglichkeit bewiesen. Und als Paar muss man die Zeit ohne Kinder auch mal genießen 🙂


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