Die Landschaften und Seen westlich von Leipzig waren mir bisher völlig unbekannt. Und so traf es sich ganz ausgezeichnet, dass wir ein Konzertbesuch mit einer schönen großen Radtour verknüpfen konnten. Die Leipziger haben zwar keine wirklichen Berge zu bieten, dafür glänzt das Gebiet mit tollen Seen, wie den Geistalsee, und Auen…

Daten:
106,56 km   19,3 km/h   05:30:27 h   46,9 km/h  283 hm

Orte: Leipzig – Saale – Wallendorfer See – Merseburg – Geistalsee – Mücheln – Großkaynaer See – Großkorbetha – Lützen – Kulkwitzer See – Leipzig

GPS-Daten bei Komoot: Zwischen Leipzig und Geistalsee

Die Tour starteten wir im Leipziger Ortsteil Leutzsch, wo auch unser Hotel für den Abend lag. Wir verließen recht schnell Leipzig, indem wir durch Auenlandschaften bis zur Neuen Luppe vordrangen. Das es sich gar nicht um die Elster handelte, habe ich erst jetzt durch die Tourenbeschreibung erfahren 🙂

Der Weg ist top asphaltiert und man bleibt oben auf dem Deich, sodass man immer einen schönen Blick auf den Fluß hat. Und wie es sich für Auenlandschaften gehört, standen die Wiesen und Wälder auch ganz gut unter Wasser. Es hatte ja auch die letzten Tage und Wochen beachtlich Niederschlag gegeben – ein wahrer Segen für den geplagten Grundwasserspiegel.

In der Luppeaue verließen wir die Luppe und folgten den durchaus pampigen Radweg durch den Wald. Am Zusammenfluss von Weißer Elster und Neuer Lupper kamen wir wieder auf den Deich und es erstreckte sich vor uns ein beachtlicher Strom. Im Sommer dümpelt hier wahrscheinlich nur ein Wässerchen in der Flussmitte durch die Landschaft. Jetzt war hier alles prächtig gefüllt.

Wir genossen auf den nächsten Kilometern den sehr angenehmen Rückenwind und sausten an der Elster Richtung Halle. In Lochau hieß es dann Abschied nehmen und wir drehten auf Süd Richtung Wallendorfer See. Auf einer kleinen, aber feinen Schneise, durchquerten wir diesen See förmlich. Das war schon ein recht besonderes Flair hier.

Bis Merseburg hätten wir dann wahrscheinlich besser einen anderen Weg nehmen sollen, aber zum Glück gab es an der B181 einen kleinen Radweg, sodass es sich noch ganz gut fuhr. Wir überquerten auf der Strecke erst die Luppe, dann den Mittelkanal und schließlich die Saale. Das war schon ein tolelr Ausblick von da unten, mit dem Schloss im Hintergrund. Auch der kleine Skulpturenpark zu dessen Füßen war echt schön.

Der Schlossgarten und das Schloss sind wunderschön und auch die Raben waren wahrhaft prächtige Kerle. Hier hätte man schön Zeit verbringen können. Leider kostete der Dombesuch Eintritt. An sich wäre das ja kein Problem, aber bei einer langen Radtour macht man ja in der Regel nur kurze Stopps. Und da schreckte uns der Preis dann doch für den kurzen Blick, den wir dafür hätten aufbringen können, ab … Schade.

Eine große Mittagspause wollten wir hier in Merseburg eigentlich auch nicht machen, denn die Runde bis zum Geistalsee war ja mit ihren 100km auch nicht gerade kurz. Einen Bäcker zu finden, waren wir zu doof. Und so entschieden wir uns spontan für eine gemeinsame Pizza in der Nähe des Bahnhofs.

Über den Drei-Städte-Radweg verließen wir nun Merseburg und flogen unserem Ziel, dem Geiseltalsee, entgegen. Kurz bevor wir den erreichten, mussten wir eine hübsche Rampe hinauf. Das kam dann doch recht überraschend, aber die Halde (oder was das auch immer war), konnte man bereits von weiten sehen und war so eigentlich ganz gut vorgewarnt. Nur von der Tourplanung in Erinnerung hatte ich das nicht mehr.

Dann folgte eine echt super Piste um den Geistalsee. Man bewegt sich recht weit oben vom See, sodass man einen echt tollen Blick hat. Das Geiseltal-Camp sah auch sehr verlockend aus. Hier macht es mit Kindern im Sommer echt Spaß zu campen, denn es gibt dort einen schönen Strand.

Das nun folgende Südufer des Sees gefiel mir deutlich besser, bewegt man sich hier näher am See. Der Aussichtsturm in Neumark ist für jeden Besucher bestimmt ein Muss. Dann sagten wir Adieu zum Geistalsee und Hallo zum Großkaynaer See. Es ging über eine matschige Schotterpiste Richtung Leipzig zurück, wobei man den Leuna-Werken sehr nahe kommt.

Nach einer Dreifach-Autobahn-Überquerung erreichten wir das kleine Örtchen Lützen. Hier gönnten wir uns eine weitere kleine Pause. Beim Eisdealer des Vertrauens holten wir uns einen Kaffe und ausgesprochen leckeres Ingwereis (Pflichtkauf!).

Über die Elster-Saale-Radroute, welche ein alter Bahndamm ist, ging es dann schnurstracks nach Leipzig. Der Kulkwitzer See war ein wunderschöner Tourabschluss, auch wenn noch ein paar Straßenkilometer durch Leipzig bis zum Hotel zu fahren waren.

Was für eine schöne Strecke war das doch. Auch wenn über 100 km zu absolvieren sind, so kann ich die Strecke gern weiterempfehlen!


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