Nördlich von Cottbus liegt das kleine beschauliche Natuschutzgebiet des Schlaubetals. Der dort von Raphael Albrecht gescoutete orbit „gravity circuit“ ist zwar von der Streckenlänge her sehr kurz, aber wenn man sich ausreichend Zeit für die Landschaft nimmt, kann man auch prima einen ganzen Tag hier verbringen. Und es gibt Trails satt 🙂
Daten:
127,59 km 18,2 km/h 07:01:20 h 43,9 km/h 871 hmOrte:
Lieberose – Ullersdorfer Schwansee – Bremsdorfer Mühle – Ragower Mühle – Wirchensee – Reicherskreuz – Pinnower See – Wüste – Lieberoser Endmoräne – Rampe VI – LieberoseGPS-Daten bei Komoot: Gravity Circuit – Schlaubetal
Für den Herbst, mit seiner tollen Laubfärbung, hatten wir uns diese orbit-Tour vorgenommen. Dass es sich erst für Mitte November ergab, war allerdings nicht geplant – so waren die Tage bereits sehr kurz und kalt. Entsprechend früh setzten wir uns also ins Auto und suchten uns dann in Lieberose einen Parkplatz.
Bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt ging es los. Die ersten Kilometer bis zum Ullersdorfer Schwansee gingen flott via normaler Straßen von statten. Dann schwänkten wir auf einen kleinen Ufertrail ein. Der See lag in einer fantastischen Stille, mit leichten Nebelschwaden verziert und spiegelglatt vor uns. Die Sonne stand noch extrem tief und so war das schon nahezu kitschig… aber sooo wunderschön!
So richtig vorwärts kamen wir ab jetzt nicht mehr. Permanent zückten wir unsere Fotoapparate und machten Aufnahme nach Aufnahme. Es war unvorstellbar schön. Zwischendurch machten wir noch ein paar schnelle Meter, als wir ein altes Militärgelände, in dem zahlreiche bunkerähnliche Anlagen mit modernen Windkraftanlagen kombiniert im Wald standen, kreuzten.
An der Klingemühle erreichten wir den eigentlichen Start- / Zielpunkt der orbit-Runde Schlaubetal. Wenn es dafür einen echten Grund gibt, dann ist er mir nicht über den Weg gelaufen. Ich kann jedem beim Nachfahren der Runde, den Start in Lieberose empfehlen.
Nun erreichten wir das Naturschutzgebiet Schlaubetal. Total lieblig schlängelt sich die Schlaube nun durch die verschiedenen Täler. Mal als kleines stilles Wasser, mal angewachsen zu einem großen See. Die Wege wurden deutlich wurzeliger, sandiger und schmaler. Es machte einen Heidenspaß hier entlang zu graveln. Konstantin hatte mit seinen schmalen und wenig profilierten Reifen tüchtig zu tun.
Wir ließen uns Zeit – Wir genossen die Stille -Wir zogen unsere Spuren durchs Laub!
Am nördlichsten Punkt unserer Schlaubetal-Schleife, an der Ragower Mühle, kehrten wir auf einen kleinen Kaffee ein. Das war auch die Gelegenheit, aus den ganz warmen Sachen in die leichten Sachen zu wechseln. Denn glücklicherweise erwärmte sich die Luft auf novemberuntypische Temperaturen von ca. 10 °C.
Im Folgenden ging es nun am Ostufer der Schlaube wieder zurück. Nun bekamen wir die Herbstsonne schön auf die Nase und durch das Gegenlicht leuchteten die Farben der vielen Laubbäume nun in ganz anderen prächtigen Farben. Und es blieb bei einer extrem niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit, denn es blieb schön wurzelig. Garniert wurden die Passagen durch im Laub versteckte Löcher, welche vermutlich Biber hinterlassen hatten. Eigentlich können wir uns nur auf die Schulter klopfen, dass wir kein einziges Mal stürzten.
Am Wirchensee gönnten wir uns erneut einen wärmenden Kaffee und aufgetauten Kuchen. Der Blick von der Terasse auf den ruhenden See, war dabei ganz wunderbar. Dann mussten wir von der Schlaube Abschied nehmen. Schön wars – wir kommen wieder 🙂
Der südliche Teil des orbits nahm nun ordentlich Geschwindigkeit auf. Die Wege wurden deutlich breiter und gut fahrbar. Im Sommer könnte es hier nun unangenehm warm werden. Teilweise war der Weg sandig oder mit unangenehmen Kopfsteinpflaster ausgestattet. Aber größtenteils kann man hier schön Gasgeben.
Unglaublich war die Querung des riesigen Solarparks. Ist schon toll, wieviel Strom hier generiert werden kann. Und ehrlich, um Teile dieser Landschaft ist es auch nicht schade. Denn sonderlich landschaftlich wertvoll sind die brandenburgischen Kiefernwälder nun auch nicht.
Beeindruckend war auch die Wüste und die Heidelandschaft. Die Vielfältigkeit unserer Heimat ist schon toll.
Langsam senkte sich die Sonne Richtung Horizont – und dabei war es gerade einmal 16 Uhr. So legten wir die letzten südwestlichen Kilometer im Halbdunkeln und Dunkeln zurück. Viel kann ich daher nicht von der Strecke berichten. Es fuhr sich glücklicherweise recht gut. In der Dunkelheit hätte ich ungern die Wurzeltrails des Tages fahren wollen.
Mein Fazit: Fahren! Und zwar am Besten ebenfalls im Herbst, wenn die Laubwälder in ihren tollen Farben ihre beste Seite zeigen.
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