Mit einer Spendenfahrt wollte ich Geld für die Anschaffung eines therapeutischen Liegerads für die Kinder und Jugendlichen, die der Rollimaus-Verein unterstützt, sammeln. Mit der 24 Stunden-Fahrt sammelte ich Kilometer und damit einhergehend Euros ein. Näheres findet man auch auf der Projektseite radler-helfen.de

Daten:
503,04 km   24,1 km/h   20:52:59 h   43,9 km/h  513 hm

Orte:
Dresden – Torgau – Lutherstadt Wittenberg – Magdeburg – Havelberg – Brandenburg – Caputh

GPS-Daten bei Komoot: 24 h für die Rollimaus

Insgesamt 4.160,30 € wurden bei der 24h-Spendenfahrt eingesammelt, sodass das therapeutische Liegerad für die Kinder und Jugendlichen angeschafft werden konnte.

Am 28.05.21 um 18 Uhr trafen wir uns pünktlich an der Saloppe in Dresden und waren für das Abenteuer Spendenfahrt startklar. Punkt 18 Uhr begann der Ritt, welcher uns vorerst an der Elbe und später an der Havel entlang führen sollte.

Einige Kinder und Jugendliche, sowie Vertreter des Fördervereins waren ebenfalls am Start und wünschten uns eine gute Fahrt und begleiteten uns die ersten Meter durch die Dresdner Altstadt. Zusammen fuhren wir entlang des tollen Panoramas von Dresden und quatschten zusammen ausgiebig.

Nur wenige Minuten nach der Verabschiedung öffnete der Himmel aber seine Schleusen und es schüttete gewaltig 😩. Umso schöner war es nur wenige Minuten später, als die Sonne wieder schien. Kalt war es durch den Guss trotzdem. Die ersten 100 km der Tour führten uns nun aber wie zum Trost direkt in einen wundervollen Sonnenuntergang. Es war ein wahrer Genuss!

In Torgau gönnten wir uns an der Tankstelle einen Kaffee, verschickten ein paar Fotos und schoben etwas Futter rein. Danach hieß es: Abtauchen in die Dunkelheit.

Auf teilweise sehr kleinen Plattenwegen kamen wir leider nur mäßig vorwärts, aber es war eine sehr spannende Stimmung. Ich war noch nie eine Nacht durchgefahren. Ob uns das ein oder andere Wildschwein oder anderes Getier im Dunkeln auflauert?

Es war da an der nächtlichen Elbe eine tolle Stimmung. Nur unsere kleinen Lampen beleuchteten die teils schmalen Plattenwege. Dann kam der Vollmond langsam heraus 🥰

In der Lutherstadt Wittenberg trafen wir nach Mitternacht ein und besuchten die herrliche Stadtkirche. Es war herrlich, so ganz ohne Menschen… An einer Tankstelle gab es einen kleinen Kaffee mit Brötchen und dann hatte uns die Dunkelheit auch schon wieder.

Bereits gegen 3 Uhr fing es an zu dämmern. Und so war die Nacht schneller rum als gedacht. Und gefährliche Tierchen hatten wir auch nicht gefunden 😇 Die frühe Morgen kam recht frostig daher, aber der Sonnenaufgang war phänomenal. Die Elbe ließ etwas Nebel übern Boden schweben und wir genossen die wärmenden Sonnenstrahlen. Das nächste Ziel war nun Magdeburg.

Der Morgentau glitzerte in tausenden Farben! Es war jetzt eine wahre Wonne, hier zu radeln. Und so trafen wir schon bald in Magdeburg ein.
Wahrscheinlich haben wir hier massiv Zeit und damit Kilometer „verloren“, aber ich wollte unbedingt einen Blick auf den Magdeburger Dom und das Hundertwasserhaus werfen. Und auch auf einen schönen Kaffee freute ich mich jetzt riesig.

Das folgende Frühstück fiel deutlich zu lang aus, aber es tat unglaublich gut. Der Kaffee war jetzt dringend nötig. Frisch gestärkt ging es raus aus dem schönen Magdeburg. Wir querten wenig später wieder die Elbe, um nur kurze Zeit später am Wasserstraßenkreuz Magdeburg mächtig ins Staunen zu kommen. Als Ingenieur ist so ein Bauwerk schon mächtig beeindruckend. Zu unserem Glück gabs sogar etwas Action.

Mehr als 300 km hatten wir nun bereits bei dieser Spendenfahrt in den Beinen. Und das Ganze bei recht unzartem Gegenwind. Da kommt der Stephan als Motivator genau richtig. An der Kirche von Derben wartet ein mit vielen Leckereien gefülltes Fahrzeug auf uns. Wir spachteln soviel wie möglich rein – lecker 🥰

Von nun an sind wir zu dritt unterwegs. Herausfordernd sind auf dem Deich die vielen Poller. Man, da muss man nach einer durchgefahrenen Nacht tüchtig aufpassen. Es folgten weitere sehr gegenwindige Kilometer elbabwärts. Größtenteils waren wir dabei exponiert oben auf dem Damm unterwegs.

In Jerichow erhaschten wir einen kurzen Blick auf das beeindruckende Kloster… einem wahren Prachtbau. Das Ende des Elbradwegs näherte sich für uns nun zusehends. Nach ca. 370 km erreichten wir Havelberg. Der andauernde Gegenwind war nun endlich vorbei!

Wir verschnauften kurz in dem Örtchen und sagten der Elbe adieu! Danach fuhren wir uns nun weiter entlang der Havel in Richtung Potsdam. Wie sich das Bild doch nun schlagartig änderte. Die Sonne kam raus, der Wind kam von hinten und es wurde endlich wärmer. Die ersten Meter an der Havel waren wirklich toll und die Motivation bekam nochmal einen richtigen Schub. Wir spürten nun deutlich, dass wir die Spendensumme für das therapeutische Liegerad einfahren werden.

Es war nun tatsächlich entspannend und die Wege waren echt toll. In Rathenow besuchten wir das Brachymedialfernrohr. Das Ding sieht schon echt heftig aus. Die folgenden Kilometer waren dann, da parallel zur Bundesstraße verlaufend, nicht mehr gar zu rosig. Dafür pushte uns der Wind nun schön vorwärts, sodass wir schon bald im schönen Brandenburg an der Havel einrollten.

Brandenburg an der Havel war wunderschön! Wir rollten gemütlich durch die Straßen und fanden dies und das am Wegesrand. So ist der Dom ein wahrhaft prachtvoller Bau. Und diese kleinen besonderen Hündchen sind doch ausgesprochen knuffig.

Es war alsbald Zeit für ein leckeres Abschiedseis 🍦. Meine beiden kräftigen Unterstützer fuhren nun zurück zum an der Elbe abgeparkten Auto, während ich allein der Havel folgen würde. Jungs, ihr wart wirklich eine super Unterstützung! Danke, dass ihr diese Spendenfahrt habt gelingen lassen. Denn die nötigen Kilometer waren eingefahren und die Last damit von den Schultern genommen.

Nach genau 24 Stunden wurde gestoppt und festgehalten, dass am Ende 470 km auf dem Tacho standen. Mein Ziel war voll und ganz erfüllt. Der starke Gegenwind war ein harter Gegner, dafür hatte ich aber tolle Unterstützung. „Nebenbei“ haben wir auch etwas von Mensch und Natur gesehen. Es war also kein komplettes Gebolze, sondern auch mit Genuss verbunden. Genau so, wie ich es mir gewünscht hatte.

Die letzten Kilometer an der Havel waren ausgesprochen entspannend. Ich genoss nun jeden Meter und fühlte mich pudelwohl. Mein Ziel war Caputh… bis dahin waren es noch knapp 30 km.

Nach 500 km und etwas über 25 Stunden erreichte ich Caputh. Ich bin am Ziel der Spendenfahrt wohlbehalten angekommen. Was für ein schöner Augenblick, sowohl von den Gefühlen als auch der Stimmung der Natur. Und was sagte mal Einstein: „Komm nach Caputh, pfeif auf die Welt“!

Den geneigten Leser lade ich nun zu meiner Projektseite radler-helfen.de ein. Möglicherweise steht gerade wieder eine Spendenfahrt an und es werden großzügige Spender gesucht 🙂


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