Dies ist die Fortsetzung der Beschreibung des Odenwald-Cross – Teil 1.

Etappe 4: von Kortelshütte nach Handschuhsheim

Daten:
57,47 km   5:02:09 h   11,6 km/h   52,6 km/h   1775 hm

Orte:
Körtelshütte – Hirschhorn – Neckarsteinach – Dilsberg – Neckargemünd – Königsstuhl – Heidelberg – Klosterruine St. Michaels – Handschuhsheim

Übernachtung: Das Lamm Heidelberg

Kurz und schmerzlos ging es am nächsten Morgen auf der Straße hinab nach Hirschhorn. Der Meister zauberte sein Rad aus dem Auto und nun starteten wir zu dritt hinein auf den Neckarsteig. Zuerst erklommen wir den hohen Darsberg, um wenig später bei Neckarsteinach noch die Hinterburg zu besichtigen. Das Wasserkraftwerk am Neckar beeindruckte wegen seiner gewaltigen Dimensionen…

Nachdem wir den Neckar gequert hatten ging es auf der anderen Seite steil hinauf und durch das hübsche Dilsberg. Dabei ging der Neckarsteig fröhlich hoch und runter und so kamen wir schon bald nach Neckargemünd. Beim Fleischer wurden von uns die letzten Reste des Mittagsangebots verputzt. Dann ging es im Zickzack steil auf den Neckarriedkopf hinauf und im Folgenden knapp am Auerhahnkopf vorbei hinüber zum Königsstuhl.

Der Ausblick war super, wenngleich es hier tüchtig überlaufen war. Und die gleich am Ausblick befindliche Baustelle machte dermaßen Lärm, dass wir relativ zügig abzogen. Nach Heidelberg hinab, folgten wir unserer Nase. Diese hatte scheinbar ein gutes Gespür, denn der kleine Weg war echt klasse. Möglicherweise war der doch recht illegal von irgendwelchen Bikern angelegt worden.

In Heidelberg besichtigten wir natürlich als erstes das beindruckende und riesige Schloss und die Altstadt. Unzählige Touristen flanierten und fotografierten sich hier durchs Stadtbild. Wir fanden ein sehr niedliches Cafe und genossen natürlich einen Kaffee und Kuchen. Irgendwann mussten wir dann weiter und fuhren erst zu einem alten Nazidenkmal (Thingstätte) und weiter zur Klosterruine St. Michaels auf dem Heiligenberg. Ach, und an der Waldschenke kamen wir natürlich nicht vorbei, ohne dass…

Es folgte lediglich die Abfahrt nach Handschuhsheim, wo wir uns bei einem Italiener in ein sehr großes, helles und schönes Zimmer einquartierten. Nach dem Abendessen flanierten wir noch etwas durch den Ort und holten noch ein paar Süßigkeiten für den späteren Abend ein.

an der Hinterburg bei Neckarsteinach
an der Hinterburg bei Neckarsteinach
treue und immer gut erkennbare Markierungen auf allen vier Wanderwegen im Odenwald
treue und immer gut erkennbare Markierungen auf allen vier Wanderwegen im Odenwald

Etappe 5: von Handschuhsheim nach Ober-Laudenbach

Daten:
63,4 km   5:45:11 h   11,0 km/h   59,2 km/h   2269 hm

Orte:
Handschuhsheim – Burgruine Schauenburg – Hohensachsen – Weinheim – Burg Windeck – Wachenburg – Hirschkopf – Sulzbach – Ober-Laudenbach

Übernachtung: Zum Kaiserwirt

Seid Heidelberg waren wir nun auf dem Burgensteig unterwegs, welcher sich ebenfalls sehr verhaltensauffällig durch den westlichen Odenwald kringelt. Dabei bleibt man stets an der „Bruchkante“ und hat dementsprechend einen weiten Blick über die Rheinebene hinaus. Genau diesen Blick hatten wir an der Burgruine Schauenburg. Im Zusammenspiel mit dem grandiosen Wetter des Tages war das natürlich alles richtig klasse.

Unzählige Wege und Kringel später gab es ein Kraftradler und eine Kraftwurst bei einem wenig beschaulichen Imbiss. Es folgten einige bergbautechnisch interessante Abschnitte und es ging weiter und immer weiter. Auf einem hübschen kleinen Anstieg auf schmalen Pfad gab es plötzlich neben uns eine kurze Explosion. Zum Glück ging da nichts schief – dafür strahlte einer 🙂

In Hohensachsen gab es beim örtlichen Griechen für unseren immerfressenden Begleiter noch einen großen Teller griechisches Futter. Im folgenden ging es vorbei am Geiersberg hinein nach Weinheim, wo wir zuerst das Schloss nebst Schlosspark besichtigten. In der Stadt war hingegen wahnsinnig viel los. Scheinbar hatten sich für den Himmelfahrtstag ein paar Burschenschaften zum Treffen verabredet. Wir schauten auf dem Marktplatz dem Treiben etwas zu, fanden das Ganze aber recht befremdlich. Kurz gesagt, nichts wie raus hier.

Weit kamen wir allerdings nich, denn bereits auf der Burg Windeck gab es noch ein gemütliches Genussradler (hab ich schon erwähnt, dass Himmelfahrtstag war?). Auf der Wachenburg war es ganz schlimm… alles voller verkleideter Typen… nee, weiter. Wir folgten weiter dem Burgensteig bis zum Turm auf dem Hirschkopf. An dem wären wir beinahe vorbeigefahren, aber das wäre ja unmöglich gewesen. Aus diesem Grund sind wir schnell noch hochgeflitzt.

In Sulzbach fanden wir eine niedliche Wirtschaft mit Live-Musik. Wir schauten einem älteren Tanzpärchen bei ihrer Performance zu und applaudierten wortgewandt. Dann hieß es beim nächsten Anstieg nochmal richtig beißen. Es ging an Bocksberg und Kreuzberg vorbei, um wenig später in Ober-Laudenbach einzureiten und Quartier zu beziehen. Am Abend probierte ich den überall propagierten Apfelwein. Aber mehr als zwei Schluck bekam ich von den Zeug nicht hinunter. Argh!

sogar Minischluchten ließen sich im Odenwald auftreiben
sogar Minischluchten ließen sich im Odenwald auftreiben
Genußradler auf der Burg Windeck
Genußradler auf der Burg Windeck

Etappe 6: von Ober-Laudenbach nach Darmstadt

Daten:
65,03 km   5:26:06 h   12,0 km/h   53,5 km/h   1792 hm

Orte:
Ober-Laudenbach – Heppenheim – Schlossberg – Hemsberg – Bensheim – Kirchberg – Staatspark – Fürstenlager – Schloss Auerbach – Alsbacher Schloss – Jugenheim – Schloss Heiligenberg – Burgruine Frankenstein – Darmstadt

Übernachtung: B&B Hotel Darmstadt

Den morgendlichen permanenten Wechsel der Landesgrenzen zwischen Hessen und Baden-Württemberg spürt man ja in der Natur nicht. Vielmehr im Nachgang sieht man in der Karte diesen alltäglich absolvierten Fasching. Naja, dafür legten wir einen kleinen unplanmäßigen Ausflug ins Gebüsch ein. Die Brennnesseln hat es sicher gefreut, dass mal Besuch vorbeischaute.

Schon bald fuhren wir dann in Heppenheim ein – was für ein hübsches Städtchen! Hoch über den Ort thronte der Schlossberg und erlaubte mal wieder einen offenen Blick ins Weite. Über weite Felder erstreckte sich nun der Weg. Gesäumt war dieser mit herrlichsten Mohnblumen. Kitschiger kann ein 50er-Jahre-Schmachtfilm auch nicht daherkommen.

Auf dem Hemsberg erreichten wir eine zugewachsene Burg und wenig später pausierten wir im Schatten vor einem Bäcker in Bensheim und verspachtelten frische Backwaren. Kurz darauf gingen wir schließlich schon wieder fest, was für eine Sautruppe. Auf dem Kirchberg mussten wir im Kirchberghäuschen nämlich einfach nochmal stoppen und den Ausblick genießen. Dabei floss das ein oder andere Tröpfchen.

Später durchfuhren wir den Staatspark Fürstenlager – eine kleine Welt mit weißen Häusern, Promenade und Allee. Kurze Überfahrt zum Schloss Auerbach auf dem Auerberg inklusive kurzer Besichtigung. Weiter zum Alsbacher Schloss und bis nach Jugenheim. Hier ging es hinauf zum Kreuzgarten mit Gedächtniskapelle und dem Schloss Heiligenberg, wo wir nochmals kurz pausierten.

Langsam näherten wir uns nun dem Ende unserer Tour. An der Burgruine Frankenstein schloss sich zumindest der Kreis, den wir im Odenwald gedreht hatten. Bei der Abfahrt Richtung Darmstadt half Mutter Zufall und wir flogen auf einem super Trail hinab ins Tal. Auch hier haben sich scheinbar ein paar Biker zur Pflege der Wege gefunden. Und schwupps, ehe wir uns versahen waren wir wieder in Darmstadt.

Was für eine tolle Tour lag da hinter uns. Der Odenwald beeindruckte mit seinen 4 Wegen, dem Allemannenweg, dem Nibelungensteig, dem Neckarsteig sowie dem Burgenweg, mächtig. Leistungs- uns Kilometertechnisch hatten wir auch so einiges in den sechs Tagen absolvieren müssen. Dementsprechend war es einfach klasse. Wieder einmal hat hier ein deutsches Mittelgebirge vollständig überzeugt.

im bilderbuchmäßigen Heppenheim
im bilderbuchmäßigen Heppenheim
der Oderwald: perfekt!
perfekt!

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