Mit den Mountainbikes erkundeten wir auf dem Nurtschweg sowie dem nördlichen Teil des Goldsteigs, einmal kräftig den Oberpfälzer Wald. Was uns hier erwartete war einfach allererste Sahne…

Länge: 293,27 km
Höhe: 5.739 hm
Etappen: 6

Etappe 1: von Marktredwitz nach Altmugl

Daten:
55,06 km   13,1 km/h   4:12:08 h   49,2 km/h   932 hm

Orte:
Marktredwitz – Konnersreuth – Waldsassen – Neualbenreuth – Altmugl

Übernachtung: Altmugler Sonne

Mittags 12:00 Uhr am Bahnhof in Marktredwitz – Showdown – der pure Western… Drei Abenteuerer treffen sich zu einem Ritt durch den Oberpfälzer und bayerischen Wald!

Die Fahrt begann auf großen breiten Wegen, die mit der Dauer merklich schmaler wurden. Und so ging es erst auf Schotter bis nach Konnersreuth. Hier erwartete uns ein bayrisches Dorffest des Burschenvereins (125 Jahre) mit einem Festzelt. Blasmusik, Bierchen, Steak und Brezn wurden uns zum Genuss angeboten – wir griffen zu. Es fiel uns sehr schwer wieder aufzubrechen, aber muss ja.

An der Wallfahrtskirche Kappl beginnt der offizielle Nurtschweg. Die Kirche sahen wir nur von Weitem, warum wir nicht richtig ran gefahren sind, frag ich mich noch immmer. Die Wege wurden nun immer besser. Bis nach Waldsassen wurden es Handtuchtrails vom Feinsten. Die Stiftsbasilika in Waldsassen war phänomenal – so ein kleiner Ort und so ein fulminanter Bau! Nur die Seitenaltäre waren nicht so meins. Bis Neualbenreuth ging es schön durch den Wald. Dabei knallte uns die Sonne wunderbar aufs Hirn. Kaffeepause – lecker!

In Altmugl fanden wir ein wunderbares Quartier und dann musste nochmals mächtig bis zum Mittelpunkt Europas in die Pedalen gedrückt werden – denn den wollten wir uns definitiv nicht entgehen lassen. Der Ausblick bei der Abfahrt war erstklassig und die Abfahrt an sich war äußerst ruppig, aber schön. Mit dem Quartier „Altmugler Sonne“ taten wir ein Glücksgriff.

Etappe 2: von Altmugl nach Lindau

Daten:
79,50 km   13,2 km/h   6:01:09 h   50,6 km/h   1374 hm

Orte:
Altmugl – Bärnau – Waldnaabquelle – Ruine Schellenberg – Brotlaibfelsen – alten Mühle Gehenhammer – Pleysteiner Sulzberg – Eslarn – Lindau

Der Tag begann mit superschönen Trails quer durch den Wald. Auf richtig schmalen Wegen kreuzten wir den Wald nach allen Regeln der Kunst. Wenn das den ganzen Tag so geht, dann haben wir nach sechs Stunden Fahrt vlt. gerade einmal 20 km geschafft 🙂

Aber irgendwann wurden die Wege auch wieder breiter und so klinkten wir uns in den starken Rückenwind ein und flogen förmlich über die Felder. In Bärnau besuchten wir den lokalen Bäcker und machten es uns auf dem Marktplatz, wenn man den so nennen kann, in der Sonne gemütlich.

Dann wurde es zur Abwechslung wieder anstrengend. Es ging hinauf zur Waldnaabquelle und weiter über die Silberhütte. Bis zur Ruine Schellenberg musste schon ordentlich Muskelkraft aufgebracht werden. Aller Wege waren aber wieder allererste Sahne und durchgehend fahrbar. Der Brotlaibfelsen, der da mal einfach so in der Gegend rumstand, war ein echter Hingucker. In der alten Mühle Gehenhammer machten wir eine deftige Brotzeit und wurden in der Sonne dabei weiterhin ordentlich gebrutzelt.

Nach der Stärkung ging es erstmal wieder bergan, hinauf zum Pleysteiner Sulzberg. Von da runter war die Fahrt ein Traum. Auch wenn es am Ende nur 250 Höhenmeter waren, so konnte man dem Rad mal freien Lauf lassen und wir rauschten da förmlich hinab. Die Bremsen stanken gewaltig und ließen auf ordentlich Arbeit schließen. Bis nach Eslarn ging es dann so vor sich hin und nach einer Tasse Kaffee folgte ein mit so einigen Anstiegen gespickter Weg bis nach Lindau.

Hab ich schon erwähnt, dass die Wege hier absolute Sahne sind? Der Nurtschweg zeigte sich von seiner allerbesten Seite – prima! Quartier bezogen wir beim Lindauer Wirt, in einem richtigen Bauernhof.

Etappe 3: von Lindau nach Furth im Wald

Daten:
55,05 km   10,2 km/h   5:22:40 h   57,7 km/h   1394 hm

Orte:
Lindau – Böhmerwaldturm – Waldmünchen – Klammerfels – Dreiwappen – Furth im Wald

Trotz der Ankündigung von Regen konnten wir in Trockenheit in den Tag starten. Allerdings war der Untergrund auf der gesamten Etappe vollkommen nass und verschlammt. Die ersten Meter bis zum Böhmerwaldturm ging es auf schmalen Wegen, teilweise auf sehr schön schwergängig fahrbaren nassen Wiesen, bergan. Trotz frischer Temperaturen schwitzten wir wie Hölle. Vom Turm aus hatten wir einen wunderschönen Ausblick ins Land, bis tief nach Böhmen hinein.

Die Abfahrt, mit Blick auf eine Ruine, war nicht von schlechten Eltern. Die Wege wurden nun breiter und nach einem unschönen Ausflug ins Dickicht und deutlich feuchteren Füßen ging es unauffällig weiter. Der Perlsee, ein Stausee kurz vor Waldmünchen, war wunderbar idyllisch. In Waldmünchen selbst endete offiziell der Nurtschweg – Schade eigentlich. Wir legten hierzu eine kleine Schnitzelpause ein. Der Bürgermeister grüßte freundlich.

Nun folgten wir also dem nördlichen Goldsteig weiter. Die Auffahrt nach Herzogau war steil, aber man konnte wunderbar an den Stationen des Kreuzwegs abschätzen wie weit es noch ist. Um den Klammerfels herum wurde es das zweite mal auf der Tour etwas ungemütlicher. Ein ganz paar Meter musste geschoben und getragen werden. Das machte bei dem glitschigen Untergrund keinen sonderlichen Spaß. Dafür war der gebotene Ausblick nicht verkehrt.

Auch bei den Dreiwappen musste der ein oder andere Meter geschoben werden. In Furth im Wald entschieden wir uns den Tag etwas ehern enden zu lassen. Hier war es halt mal etwas lebhafter, wenn man das so sagen darf…

Etappe 4: von Furth im Wald nach Bad Kötzting

Daten:
27,00 km   12,4 km/h   2:09:46 h   31,5 km/h   427 hm

Orte:
Furth im Wald – Bad Kötzting

Übernachtung: Gasthof Pension Kauer

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Ach was soll man zu dieser verkorksten Etappe noch schreiben, es steht ja eigentlich alles da… Es war ein grausiger Tag. Wir querten in der Nähe des hohen Bogen einen Wald und nahmen dann nur noch die Straße hinein nach Bad Kötzting.

Dort quartierten wir uns im Gasthof Pension Kauer ein und verbrachten den Tag, Nachmittag und Abend beim Kegeln, Skat und Bier. Das heißt, wenigsten der Teil des Tages war gerettet und tröstete über das Wetter hinweg.

Etappe 5: von Bad Kötzting nach Pilgramsberg

Daten:
53,67 km   11,3 km/h   4:44:41 h   69,6 km/h   1568 hm

Orte:
Bad Kötzting – Höllensteinsee – Prackenbach – Hanslhütte – Konzell – Stallwang – Pilgramsberg

Nachdem der Vortag uns dermaßen abgetörnt hatte, versuchten wir es heute mal wieder mit guter Laune und zogen unsere Regensachen an. Denn man höre und staune: Es regnete…

Nach wenigen Kilometern erreichten wir den Höllensteinsee. Das tiefe Braun des Wassers führte uns die Wetterlage des gestrigen Tages noch einmal schön vor Augen. Tüchtig unromantisch war der Anblick, aber so ist das halt nun manchmal. Wir querten die Staumauer und fuhren am Ufer des Sees einen kleinen Anstieg hinauf nach Ruhmannsdorf. Darauf folgten einige Kilometer auf der Straße, um hinter Prackenbach irgendwie dem falschen Weg zu folgen. Also ging es ein Stückchen querfeldein den Berg hinauf. Nach etwas Geplacke mündeten wir aber wieder auf eine kleine niedliche Straße, welcher wir nun steil folgten.

Nach Vornwald ging es auf einem Singletrail hinab ins Tal, nur um wenige Minuten später eine richtig fette Rampe hinauf zu walzen. Langsam hatten wir dann doch auch Hunger und so traf es sich ganz ausgezeichnet, dass wir mit der Hanslhütte eine gemütliche Einkehr fanden. Dich an dicht saßen wir da zusammen mit unzähligen Wanderern und Ausflüglern. Es war eine herrliche Stimmung hier drin und bildete das volle Kontrastprogramm zum tristen Wetter vor der Tür. Aber wie heißt es so schön? Alles Ende hat eine Ende, nur die Wurst hat zwei… also raus ihr Radfahrer und weiter mit Euch.

Nach einer glitschigen Überfahrt zum Kreuzhaus, ging es auf einem schnuckeligen Weg hinab bis nach Konzell. Immer mal wieder auf und ab, führte uns der nördliche Goldsteig über Wiesen und Wälder bis nach Stallwang. Hier versuchten wir leider erfolglos ein Quartier aufzutreiben und daher mussten noch ein paar Meter auf Straße nach Haunkenzell zurückgelegt werden. Aber auch dort hatten wir wenig Glück. Also ging es weiter nach Pilgramsberg, wo wir endlich mit der schönen Aussicht ein Dach übern Kopf fanden.

Abendessen hätten wir an diesem Abend keins bekommen, daher fuhren wir zum örtlichen Festzelt und deckten uns noch mit leckerem Hendl ein. Das dazu passende Bier bekamen wir im Quartier gestellt. Das war eine echt putzige Art der Verköstigung 🙂

Etappe 6: von Pilgramsberg nach Straubing

Daten:
22,99 km   26,9 km/h   0:51:20 h   54,0 km/h   44 hm

Orte:
Pilgramsberg – Ascha – Parkstetten -Straubing

Und so waren wir eigentlich mit unserer Tour über den Nurtschweg und den nördlichen Goldsteig fertig. Am nächsten Morgen wurden die Räder von ihrer ausgeprägten Schlammpackung befreit … das geht aber nur tanzend. Über kleine Seitenstraßen ging es über Ascha und Parkstetten nach Straubing und von da aus mit dem Zug zurück zum Auto.


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