Dies ist die Fortsetzung der Beschreibung vom Frankenweg – Teil 1.

Etappe 5

Daten:
85,93 km   14,3 km/h   6:24:35 h   47,8 km/h   1452 hm

Orte:
Hersbruck – Altdorf – Pilsach – Wolfenstein – Winnberg – Berching

Himmelfahrtstag! Es sollte ein gemütlicher Tag werden, zumindest was das Rahmenprogramm betraf – Höhenmeter und Kilometer sollten trotzdem den bisherigen sportlichen Charakter tragen. Der Tag begann, wie ja bisher immer, mit einem durchaus knackigen Anstieg. Leider bimmelte schon nach wenigen Kilometern das Telefon, die Familie lag von einem Virus geplättet daheim am Boden und benötigte Unterstützung. So war denn mal ziemlich schnell Schluss mit der Tour. Wir fuhren noch bis Altdorf und von da ging es dann mit dem Zug zurück. Und ja, ich habe mir den Virus auch gleich noch gegeben.

So ganz konnten wir das aber nicht auf uns sitzen lassen und gleich im Herbst des darauf folgenden Jahres machten wir uns nach Altdorf auf und setzten die Fahrt fort. Es ging direkt nach dem Mittagessen weiter, sodass ich die beiden halben Tage einfach mal zu einem in dieser Beschreibung zusammenfasse. Wir folgten in gewohnter Weise der rot/weißen Markierung. Wie soll man den Weg beschreiben? Den ganzen Tag ging es stetig auf und ab und auf und ab. Durchaus schön waren die Trails, mal schmal mal breit und immer gut fahrbar.

Die Anstiege waren weiterhin meist arg steil, wie der hinauf zur Ruine Wolfenstein, welche mal noch etwas kulturelle Abwechslung brachte. Hier duellierten sich ein paar Ritter und wir ließen ein paar Minuten die Beine baumeln. In Winnberg gönnten wir uns ein kleines Käffchen – ja, im Alter wird man etwas gemütlicher… Und nach weiterem Auf und Ab landeten wir am Ende in dem kleinen, schönen verträumten Örtchen Berching.

ein Zwerg, dieser Biker…
Himmelfahrtsnahrung
Himmelfahrtsnahrung

Etappe 6

Daten:
77,94 km   13,0 km/h   5:57:37 h   58,3 km/h   1348 hm

Orte:
Berching – Thalmässing – Bergen – Wülzburg – Wettelsheim

Der Morgen war recht frisch, wurde aber durch den morgendlichen ersten Anstieg komplett ausgeglichen, sodass die Poren ordentlich zu tun bekamen. Die Rampen waren steil, die Wege toll und so ging es bis zu einem heimlich angelegten Trail-Downhill. Nur durch Zufall haben wir den entdeckt und auch wenn er nicht in unsere Richtung führte, so musste er befahren werden. Hier hatten ein paar Einheimische ein echtes Schmankerl angelegt – Prädikat: Highlight der Tour.

Alsbald erreichten wir dann Thalmässing, wo uns ein riesiger Markttag überraschte. Wir schlägelten uns durch die Massen, vorbei an vielen Leckereien. Der Sepp wäre uns wahrscheinlich durchgedreht, wenn er nicht das Nutella-Crepes bekommen hätte, also ließen wir ihn sich mästen. Ich nutzte einen Werkzeugladen um mir mal einen Torxschlüssel für den Drehgriff zu leihen und schau an, so ließ es sich schon deutlich besser schalten.

Nach der Überfahrt nach Bergen gönnten wir uns ein Mittagessen, welches danach recht schwer im Bauch lag. Das wurde nach einer Weile derart anstrengend, das wir bereits nach wenigen Metern eine Pause im Naturfreundehaus einlegen mussten. Zur Wülzburg mussten noch einmal ein ganz paar Höhenmeter erkurbelt werden, dafür gab es als Belohnung eine kleine Burgumrundung. Die Choreografie des Segelfliegers wurde durch uns mit Respekt zur Kenntnis genommen. Mit schöner Abendsonne im Gesicht verschlug es uns noch bis nach Wettelsheim, wo wir im Gasthof Zum Hirschen eine große Ferienwohnung fanden.

Farbspiel
Farbspiel – zurück auf dem Frankenweg
das Haupttor der Wülzburg
das Haupttor der Wülzburg

Etappe 7

Daten:
80,21 km   13,0 km/h   6:07:31 h   63,4 km/h   1372 hm

Orte:
Wettelsheim – Spielberg – Hahnenkammsee – Wemding – Harburg

Die ersten Höhenmeter und Kilometer des Tages verbrachten wir, sehr zur Freude des Meisters, mit einer intensiven Umrundung von Wettelsheim. Das Ortsausgangsschild von Wettelsheim war zum Greifen nahe. Die anschließenden Meter waren dann mal nicht so pralle, wir waren aber auch vom bisherigen Weg ganz schön verwöhnt. Aber so summierten sich die Leistungsdaten doch recht schnell auf. Beeindruckend war die steinerne Rinne, eine bis auf 160cm Höhe selbstgewachsene Rinne mitten im Wald.

Wir erreichten gegen Mittag das Örtchen Hechlingen am See, wo uns leider dieses verdammte Montags-Ruhetag-Schild anstrahlte. Und da wir erwarteten, dass das in den folgenden Orten auch zu erwarten war, verließen wir den Frankenweg und nahmen die kürzere Verbindung über den Hahnenkammsee bis nach Polsingen. Da hier Kirchweihfest war, hatte gnädigerweise der lokale Gasthof geöffnet. Der Sepp fand, das ein kleiner Linde-Spezialteller doch ganz passend sei. Der alte Verschwender schaffte den Braten nicht!

Danach wurden die Wege wieder interessanter. Schicke Trails und opulente Abfahrten machten viel Spaß. In Wemding beäugten wir die Wallfahrtskirche Maria Brünnlein mit integrierten Brunnen und weiter ging es in die Stadt, wo die Wegführung bei der Stadtmauer durchaus überraschte. Die Temperatur gab noch einmal richtig Gas und so fuhren wir den ein oder anderen Anstieg angenehm schwitzend noch bis nach Harburg. Der Anstieg zur Burg war wieder einmal beachtlich, genau wie die Burg selbst. Und war der ganze Frankenweg über viele hundert Kilometer nahezu durchgehend schön, so war das Ende der absolute Hammer. Ein lauschiges Zementwerk bildete den Hintergrund für das Abschlussfoto.

Blick auf die Harburger Harburg
Blick auf die Harburger Harburg
das idyllische Finale des Frankenwegs
das idyllische Finale des Frankenwegs

Etappe 8

Daten:
75,03 km   14,4 km/h   5:12:31 h   61,3 km/h   1107 hm

Orte:
Harburg – Fünfstetten – Wittesheim – Mörnsheim – Dollnstein – Wiilibaldsburg – Eichstätt

Wir hatten zwar nun den Frankenweg erfolgreich beendet, aber etwas Zeit war noch übrig. Und so suchten wir in der Karte nach einem passenden Ankunftspunkt – die Wahl fiel auf Eichstätt. Wir starteten also einfach Richtung Nord-Ost und ließen uns von den Wegen überraschen. Über viele Schotterwege und den ein oder anderen Wald ging es über Fünfstetten, wo wir einen kleinen Bäcker überfielen, und darüber hinaus. Beim Bäcker tranken wir zum Glück keinen Kaffee! Hinter Nußbühl trafen wir einen älteren Radfahrer, der uns vor einem Mann im Gebüsch warnte. Er selbst hatte scheinbar nicht genug Mumm gehabt ihn anzusprechen, aber wir wagten es. Der Kerl, den wir fanden, machte aber einfach nur ein kleines Nickerchen – fernab von einem Ort und mitten im Gebüsch. Na, da kann man ja prima spekulieren warum er da nun lag.

Wir versuchten nun noch etwas mehr Waldwege einzubauen und so umfuhren wir Monheim, befuhren das Gaillachtal und schauten von einem großen Absatz Richtung Altmühltal. In Mörnsheim kehrten wir zur Rast ein und rollten dann auf kürzestem Weg ins Altmühltal hinein. Hier folgten wir dem Panoramaweg, welcher uns durch eine herrliche Landschaft führte und doch recht sportlich zu fahren war. Am letzten Anstieg, hinauf zu einem Fossiliensteinbruch, war sogar ordentliches Schieben angesagt. Eichstätt erreichten wir recht früh. Wir machten etwas Rast, suchten uns ein Quartier und fuhren am frühen Abend noch einmal hinauf zur Willibaldsburg.

Bis es dunkel wurde, genossen wir den Tourabschluss bei dem ein oder anderen Bierchen. Das Fazit zu dieser Frankenwegtour fällt durchweg positiv aus. So tolle Wege hatten wir bisher nur selten unter den Stollen. Die Anstiege waren oft knackig, die Trails oft spaßig und die fränkische Küche ist eine Pracht.

morgendliches Erwachen
morgendliches Erwachen
der Nebel lichtet sich langsam
der Nebel lichtet sich langsam

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