Dies ist die Fortsetzung der Beschreibungen der Tour von Görlitz nach Dresden – Teil 1.

Etappe 4

Daten:
64,6 km   11,6 km/h   5:31:09 h   59,1 km/h   1610 hm

Orte:
Hinterhermsdorf (360) – Weifberg – Wachberg (496) – Sebnitz (300) – Tanecnice (517) – Mikolasovice – Hinterhermsdorf (380) – Zeughaus – Großer Winterberg (556) – Elbleitweg – Nasser Grund – Altendorf – Sebnitzbachtal – Ulbersdorf (316)

Diese Etappe als Sepps Gastkommetar:

Nach gemütlich aufsteigender Piste Richtung Weifberg ließen wir es uns nicht nehmen den etwas windanfälligen Turm zu erklimmen und die Aussicht zu genießen. Der Blick gen Osten reichte sogar bis zur Lausche. Weiter führt der Waldweg Richtung Sebnitz. Die Anstiege knackig, die Abfahrten anspruchsvoll … ein Traum.

Höhe Waldhaus wird der Geräuschpegel in Breits Gabel zu nervig und bedarf einer Kontrolle. Gefunden wurde nichts konkretes, dafür war nach der OP die Kappe des Aheadsets hin. Also ab nach Sebnitz City und bei Eingeborenen nach einem Ersatzteilladen gefragt. Gefunden – Eingebaut – für gut befunden – weiter steil bergan, vermutlich den Rosenberg hinauf. Weiter auf Straße, Piste und dann steilen teilweise fahrbaren Waldweg zum Tanzplan. Eine kleine Stärkung in Form von gebackenen Käse + Energykroketten eingenommen.

Auf breiter Schotterpiste nach Nixdorf und weiter auf zerklüfteter Teerstraße nach Hermsdorf. Wir ließen die Buchenparkhalle links liegen und fuhren Richtung Kirnitzschtal. Leider auf Teer, aber ein wunderschönes Tal! Am Zeughaus versuchten wir den Roßsteig mit Ziel großer Winterberg. Der Weg war alles andere als fahrbar. Wir durften mal wieder schieben, aber das ist hier bei fast jeden Gipfel standard. Zu empfehlen ist die Goldsteinaussicht!

Vom Winterberg ging es rasant auf der Fahrstraße bis zum Abzweig Elbleitweg. Nach einem netten Anstieg verläuft der Weg fast entlang einer Höhe. Wenn rechter Hand ein paar Bäume fehlen würden, so könnten wir die Schrammsteine genauer bewundern, aber auch so eine schöne Piste. Ich glaub wir haben jetzt nur alle eine Verspannung am rechten Halsmuskel. Was folgte war eine schöne Abfahrt ins Kirnitzschtal.

Ein lecker Stückchen Kuchen zur Stärkung. Weiter bis zur Ostrauer Mühle und direkt dahinter rechts auf einen tausende Jahre alten Karrenweg steil bergan Richtung Altendorf. In Altendorf bis auf die Hauptstraße, rechts und am Ortsende die Aussicht genossen. Weiter ging es hinunter zur Buttermilchmühle, die keiner von uns gesehen hat. Wir entschieden uns der Sebnitz Richtung Sebnitz zu folgen. Alles sah nach einem idyllischen Weg am Fluß entlang aus. Mehr und Mehr jedoch schickte uns der Weg die Seitenhänge rauf und runter. Zum Glück „recht gut“ fahrbarer 50cm Waldweg mit üppigen Wurzeln und allem was einem die letzten Körner kostet. Die wunderschöne Flußlandschaft, gepaart mit nicht zu erklärenden Aufkommen von irrationalen Humorattacken verschönten uns den Aufenthalt auf diesem Wegstück. Dankbar nahmen wir dann den ersten Abzweig Richtung Ulbersdorf. Es ging gleich steil bergan in das hübsche Dörfchen dann bis an die Hauptstraße, wo wir im Almenhof Quartier bezogen.

gekontes Posieren im Elbsandsteingebirge
gekontes Posieren im Elbsandsteingebirge
nach Altendorf gehts richtig steil hinauf
nach Altendorf gehts richtig steil hinauf

Etappe 5

Daten:
87,08 km   14,3 km/h   6:03:03 h   77,4 km/h   1374 hm

Orte:
Ulbersdorf (316) – Unger (537) – Hoher Han – Valtenberg (586) – Neustadt i.S. (340) – Polenztal – Heeselichtmühle – Breiter Stein (320) – Dittersbach – Jagdwege – Pillnitz (115) – Dresden

Nach einem herrlichen Wintergartenfrühstück starteten wir in den finalen und auch wieder unglaublich warmen Apriltag. Auf dem Unger ist man schnell und der vom Wirt angekündigte furchtbare Weg hinunter entpuppte sich als ein total simpler Schotterweg. Und so schlängelten wir uns kilometerweise durch schönste Landstriche des Hohwalds bis auf dem Valtenberg. Bei total leckerer Spezi, einem tiefgefrorenem Kirsch-Rhabarber- und einem siedenden Quarkkuchen tankten wir neue Energie. Also ehrlich – so ein Mistzeug aber auch – wir sehnten uns den Kottmar mit seinen kulinarischen Meisterwerken herbei!

Bei der folgenden Abfahrt sammelte ich auch noch einen riesigen Kuhhaufen mit dem Hinterrad auf und verteilte ihn gleichmäßig zwischen Sattel und Hose » super das! Tausende Papiertaschentücher später konnte ich mein Gemüt im Polenztal beim cruisen wieder beruhigen. Der Weg war wie eine Belohnung der letzten Tage und das Essen in der Knochenmühle war besser als man vom Namen her erwarten wollte. Ich fand jedenfalls keinen in meinen Nudeln. Auf den letzten Wegabschnitten im Tal mußten wir wegen ein paar Felsen und umgefallenen Bäumen zwar das Rad noch ein paar mal schultern, aber wir kannten ja vom Vortag schlimmeres.

Richtig dick kam es dann noch auf dem Abschnitt nach Hohburgersdorf und wenig später zur Schönen Höhe hinter Dittersbach. Allerdings fand der zweite Anstieg unter freundlicher Untermalung eines Nachbarn statt. Der Typ hatte, sehr zur Freude der herum Lebenden, sein Radio mit Volksmusik auf volle Pulle gedreht. Wir waren zum Glück nach ein paar Kurbelumdrehungen außer Reichweite, aber die armen Leute die das den ganzen Tag ertragen müssen…

Die letzten Körner des Tages konnten wir dann auf den Jagdwegen und dem Leitenweg verpulvern. Der Weg zieht hier stets bergan um gleich wieder abzufallen. Belohnt wird man dafür aber mit schönen Ausblicken zurück in die sächsische Schweiz und nach vorn von Pillnitz mit den Weinbergen bis nach Dresden. In Dresden gönnten wir uns schließlich im Rosengarten an der Elbe ein Abschiedsradler, bevor jeder seiner Wege zog.

Die Tour war hervorragend verlaufen. Alle Wege wurden immer erst am Vorabend beim Bierchen geplant und erwiesen sich fast durchgehend als fahrbar bzw. bezwingbar. Bilanz der Woche: ein Tourabbruch (der in den Alpen), zwei Touranfänge, ein gebrochener Rahmen, ein kaputter Dämpfer, zwei platte Schläuche, ein geplatzter Reifen, eine defekte Aheadsetkappe und ein zerstörtes Lockout der Gabel und viel viel Spaß, schöne Aussichten, nette Leute und tolle Trails. Wer nicht glauben kann das man fünf Tage benötigt um von Görlitz nach Dresden zu kommen hat zwar irgendwo recht, aber kann nur einen Bruchteil erleben. Wir sollten es nun aber geschafft haben mit unseren Touren zwar nicht alles, aber so viel wie möglich, von unserer Heimat mit dem Radl entdeckt zu haben. Wer auch immer hier in der Nähe ist sollte sich etwas Zeit nehmen und die Besonderheiten entdecken.

Frühlingsimpressionen
Frühlingsimpressionen
Volltreffer!
Volltreffer!

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