Wir wandelten auf dieser Mountainbike-Runde im Zittauer Gebirge auf den Spuren der O-SEE-Challenge bzw. der XTERRA MTB-Strecke. Bis Hain blieben wir dabei auf der Originalroute, bauten dann aber noch einen Schlenker zur Lausche mit ein, sodass wir doch um einiges länger unterwegs waren. Das miese Wetter machte zusammen mit dem völlig durchgeweichten Untergrund die Runde zu einem recht harten Brocken.
Daten:
51,56 km 10,3 km/h 5:01:40 h 57,2 km/h 1.697 hmOrte:
Olbersdorfer See – Zigeunerberg – Brandhöhe – Hochwald – Johannisstein – Grenztalwächter – Falkenstein – Lausche – Waltersdorf – Sonneberg – Buchberg – Kurort Jonsdorf – Weißer Stein – Oybin – Olbersdorfer SeeGPS-Daten bei Komoot: XTERRA plus Lausche
Wir stellten das Auto auf dem Parkplatz vor dem Campingplatz am Olbersdorfer See ab und schossen noch das ein oder andere Foto am Ufer des menschenleeren Sees. Auch der Wasserspielplatz lockte…
Nachdem wir die Momente im Sonnenschein genossen hatten, ging es nun los in Richtung des Zittauer Gebirges. Schon bald ließen die Wolkenberge in den Bergen nichts gar zu erfreuliches erahnen. Durch den Regen der letzten Nacht war der Boden völlig durchgeweicht. Die Sonne schaffte es nicht durch den Vorhang und so wurde das Vorwärtskommen eine tüchtig pampige Geschichte. Erschwerend kamen die vom Forstbetrieb hinterlassenen Spuren hinzu.
Wir dampften mächtig den Weg Richtung Hochwald hinauf. Die Temperaturen lagen nur knapp über dem Gefrierpunkt und mit jedem Atemzug verdickte man die Wolken um sich herum. Zwischendurch war der Weg derart steil und ausgewaschen und geröllig, dass uns nur noch das Schieben übrig blieb. Kurz vor dem Gipfel konnten wir aber wieder aufsatteln und bis zur Baude fahren. Den Turm konnte man gerade noch so aus den Nebel heraus erahnen und die Baude war natürlich coronabedingt geschlossen.
Die Abfahrt vom Hochwald ist recht heftig. Große lose Steine liegen da in Massen herum. Die Abfahrt im Racemodus zu fahren, erscheint recht unfallträchtig. Ich ließ es lieber vorsichtig angehen… es war halt auch noch wahnsinnig glitschig. Und meine ehern profilarmen Reifen haben ihre besten Tage auch schon hinter sich.
Hinter Hain verließen wir die XTERRA-Strecke und fuhren auf eine Zusatzschleife in Richtung Lausche. Der gewählte Weg über den Falkenstein war am Anfang ja noch ganz in Ordnung, aber ab da wurde es dann recht mistig. Der Cotta-Weg ist, vor allem bei so miesem Wetter und durchweichten Untergrund, mit dem Rad komplett spaßbefreit. Ich muss zugeben, ich war etwas genervt…
An der Grenze zwischen Deutschland und Tschechei, ganz am Ende der Fahrstraße von Waltersdorf und in der Nähe der Rübezahlbaude, stand ein kleiner Imbissstand. Wir kauften uns einen Tee plus Hotdog und Gulasch. Das wärmte einmal schön durch und ließ den Stimmungspegel wieder steigen. Und so sattelten wir nach der kurzen Pause wieder auf und machten uns an die Auffahrt der Lausche.
Von Süden aus kommend, führt ein wunderschöner, sich in vielen Kehren windender Wanderweg, zum Gipfel hinauf. Gerade in den Spitzkehren, war das Fahren etwas kniffeliger. Aber wenn man sich in den Kopf setzt, dass man unbedingt alles durchfährt, dann muss man halt mal beißen 🙂
Die Aussicht war erwartungsgemäß hinreichend schlecht. Mit etwas Mühe konnte man vlt. 20 Meter weit blicken. Also den Turm konnte man sehen und die paar verstreuten Wanderer auch, aber dann war auch schon Sense. Die große Baude, die hier seid ca. 1822 stand war 1946 einem Brand zum Opfer gefallen. Als Besonderheit galt bei dieser, dass die sächsisch-böhmische Grenze genau durch den Flur des Gebäudes verlief. Jetzt erinnern nur noch ein paar wenige Reste an dieses Gebäude.
Wir fuhren auf dem Wanderweg auf der nördlichen deutschen Seite hinab und zweigten später auf den Kammweg ab. Es war herrlich hier. Auch wenn nun sogar die ersten Tropfen anfingen zu fallen. Wir schossen im Regen den wenig anspruchsvollen Weg durch die Eisgasse hinab. Wir kreuzten einmal Waltersdorf und strampelten anschließend auf den Sonneberg. Der Untergrund war dabei wie Schmierseife. Das ein oder andere Mal gab es kein Halten mehr und selbst das Bergaufschieben wurde zu einem technischen Meisterstück. Kurz runter und dann hinauf auf den Buchberg.
Es folgte eine lange Abfahrt Richtung Johnsdorf, welches wir aber nördlich umfuhren. Zwischendurch mampften wir noch unsere Bäckervorräte und genossen den nun wieder möglichen Blick in die Felsen des Zittauer Gebirges. Zum weißen Stein musste man noch einmal kurz das Bike schultern, aber wir wurden mit einem herrlichen Ausblick in die Oberlausitz belohnt.
Nun ging es auf einer rasanten Abfahrt auf dem Poetenweg noch hinüber nach Oybin. Links und rechts war dabei der Weg von tollen Sandsteinfelsformationen gesäumt. Vom Hausgrundteich erhaschten wir einen Blick auf die Burg auf dem Oybin. Dann ging es auf einfachen Wegen zurück zum Olbersdorfer See.
Die XTERRA-Runde der O-SEE-Challenge hat es auf jeden Fall in sich, vor allem wenn man noch zusätzlich im Vorfeld Schwimmen darf und im Anschluss 10 km Trailrunning ansteht. Aber wir hatten die Runde natürlich auch ganz schön aufgebohrt. Der schwere Untergrund und die tiefen Temperaturen erschwerten das Vorwärtskommen ebenso. Nichtsdestotrotz, war es eine herrliche Runde. Das nächste mal nehme ich mir aber eine Tüte Sonne mit.
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