Auf dieser Herbstour besuchten wir auf unseren Mountainbikes drei Oberlausitzer Skalen sowie im Bergland den Czorneboh und den Hochstein. Die Oberlausitzer Skalen sind wie für uns trailbegeisterte Mountainbiker wie geschaffen. Die Wege schlängeln sich an Hängen entlang und immer wieder kommt man den kleinen Flüsschen dabei nahe. Das bunte Laub bildete dabei das i-Tüpfelchen dieser wunderbaren Herbsttour.

Daten:
70,45 km   13,7 km/h   5:07:27 h   49,0 km/h  1.545 hm

Orte:
Weißenberg – Gröditzer Skala – Lausker Skala – Niethener Schanze – Czorneboh – Hochstein – Löbau – Georgewitzer Skala -Wohlaer Berg – Strohmberg – Weißenberg

GPS-Daten bei Komoot: Skalenrunde – Gröditzer, Lausker und Georgewitzer Skala

Wikipedia sagt Folgendes zum Thema Oberlausitzer Skalen: „Als Skala werden Felsentäler der Bäche und Flüsse in der Oberlausitz bezeichnet. Das sorbische Wort skała bedeutet „Felsen“. Die Skalen befinden sich zumeist an jenen Stellen, wo sich die von Süden nach Norden verlaufenden Gewässer der Oberlausitz tief in den Granituntergrund des Oberlausitzer Gefildes eingeschnitten haben. Die Talränder wurden in vielen Fällen von der Bronzezeit an durch Burgwälle, die sogenannten „Schanzen“, verstärkt und zur Verteidigung genutzt. Daher finden sich die meisten Schanzen in der Nähe der unten genannten Skalen.“

Nachdem der geneigte Leser nun auch etwas mit dem Begriff Skala anfangen kann, steige ich nun auch in die Tourenbeschreibung ein. Wir parkten in Weißenberg auf einem großen Parkplatz in der Nähe der Schule in freier Trägerschaft und sattelten auf. Wir starteten mit einem kleinen Weg am Löbauer Wasser. Nach nur wenigen Kilometer erreichten wir als erste Skala die Gröditzer Skala.

Als kleiner „opener“ ging es über einen durchaus mies gesicherten Viadukt, hoch über dem Löbauer Wasser entlang. Der Ausblick ist schlicht phänomenal. Dann ging es hinein auf die Trails. Das rutschige Laub und der schmale Pfad bereiteten mächtig Spaß. Der Weg endete am Schloß Gröditz … was für ein Prachtbau. Von der Terasse hat man einen tollen Blick ins Tal. Wenn mal keine Pandemie-Zeit ist, dann gibt es hier auch etwas kulinarische Versorgung.

Wir sparten uns die steile Abfahrt über die Gröditzer Schanze und nahmen anstatt dessen die Fahrstraße. Auf der anderen Uferseite ging es nun die Skala wieder in der Gegenrichtung am Ufer entlang zurück. Dabei mussten wir zahlreiche umgestürzte Bäume überklettern. Nach unserem Baumklettertraining, sind wir aber darin zu geübt um an der Stelle zu schimpfen. An der kleinen Bastei ging es dann ein weiteres mal nach einer Drehung zurück, diesmal auf halber Höhe. Für die kleinen Vögel und Biker war frisch Vogelfutter verteilt…

Über Weicha verließen wir die Skala und durchquerten den Weichaer Park. An dessen Eingang fanden wir im Vorbeifahren total niedliche Malereien 🙂 Nächstes Ziel war die Lausker Skala. Über die beeindruckende Zschornaer Schanze, hier wurde im 18. Jhdt. ein kleiner Familienfriedhof errichtet, erreichten wir den Schanzenteich. Ein Fotostopp bot sich aufgrund des tollen Brückenbogens natürlich an. Dann ging es weiter über die Lausker Schanze, auf der eine (künstlich) verfallene Ruine keine Gäste erlaubte.

Über die Niethener Schanze und den Kuppritzer Park nebst Schloss führte uns nun der Weg Richtung Czorneboh. Dabei traf uns nun der böhmische Wind mit aller Macht frontal. Unter Volldampf schafften wir Maximalgeschwindigkeiten von vlt. 8 km/h – das war schon ein echt hartes Brot. Zum Glück trafen wir dann auf den Windschatten des Sornßiger Bergs… wir waren aber echt geschafft.

Auf den Czorneboh führte uns ein Weg mit gemütlicher Steigung, sodass man da in Ruhe hochspulen kann. Zwischendurch gabs ne kurze Brötchenpause, denn auch der Berggasthof sollte in diesen Tagen geschlossen sein. Und so war es auch, zumal es da oben wieder ordentlich stürmte. Wir fuhren daher fix weiter, erst auf einem kleinen Downhill, aber wenig später über eine hässliche Asphaltstraße. Auf den Hochstein führt hingegen wieder ein ordentlicher solider Wanderweg.

Wenig später ging es ab Kleindehsa auf der alten Bahntrasse hinab nach Löbau. Ist zwar für Mountainbikes nicht überwältigend, aber langsam brauchten wir mal was Warmes in den Bauch. Einen Kaffee und eine Bocki gönnten wir uns bei der Sterne-Gastronomie der örtlichen Tanke. Na, wenigstens warme Finger bekam man davon.

Wir mussten weiter – nun endlich mit dem wohlverdienten Rückenwind. Es ging nun erst am Löbauer Wasser entlang und mündeten wenig später in die Georgewitzer Skala ein. Wir kamen am Bielplatz, einem um das jahr 1000 errichteten slawischen Abschnittswall vorbei. Ein kleines Schild erklärte uns später, was es mit dem Rittersprung auf sich hat. Der Ausblick hier war mal wieder phänomenal. Der Trail schlängelte sich auf halber Höhe entlang und es ließ sich super fahren. An der alten Lausitzer Straße wechselten wir die Uferseite und fuhren auf einem unbefestigten Weg hinüber zur alten Schwedenschanze und von da hinab zum Wasser. Kaum vorstellbar, dass hier mit der stada antiqua eine alte sächsische Handelsstraße sich entlanggezogen haben soll.

Mit vollstem Rückenwind ging es nun über den Wohlaer Berg und weiter bis zum Strohmberg. Langsam ging im Hintergrund die Sonne unter und färbte den Himmel in alle möglichen Farben. Was für ein Herbsttag. Mit den letzten Sonnenstrahlen erreichten wir Weißenberg, wo wir das Auto ja abgestellt hatten. Eine trailreiche, farbenfrohe und genüssliche Tour lag da hinter uns. Wie immer, überzeugte die Oberlausitzer Landschaft nach Strich und Faden.


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