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ein einsames Sühnekreuz

Tour des Monats: 03/20 – Erkundung Dippoldiswalder Heide

Das Frühjahr klopft an die Tür, der März ist da. Und die Frage ist, was habe ich mir nun für den März ausgedacht? Nun, ich wollte mir die Dippoldiswalder Heide einmal nach Strich und Faden vornehmen und einen echten Erkundungszug vornehmen.

Daten:
47,80 km   17,4 km/h   2:44:45 h   43,9 km/h  885 hm

Orte:
Dresden – Possendorf – Börnchen – Dippser Heide – Götzenbusch – Rabenauer Forst – Poisenwald – Dresden

GPS-Daten bei Komoot: Erkundung Dippser Heide

Also habe ich Komoot angewählt und drauflos geklickt. Ich versuchte alle roten Punkte irgendwie geschickt zu kombinieren, sodass ich möglichst viele Wege bei gleichzeitig wenig Dopplungen erwischte. Das Ganze musste dann natürlich noch in einer familientauglichen Zeit schaffbar sein, also maximal drei Stunden. Dann musste ich nur noch das passende Rad finden. Ich entschied mich für das Gravelbike.

Über die Kaitzer Höhe verließ ich Dresden und fuhr auf der alten Windbahntrasse ganz entspannt bis nach Possendorf. Auf der „kleinen Ölsaer Straße“ erklomm ich die Höhen und ließ den Lerchenberg rechts liegen, um wenig später über den Marktsteig die Dippoldiswalder Heide zu erreichen. Hier begrüßten mich die erwürdigen 5 Napoleonseichen. Nach einem kurzen Anstieg erreichte ich die Mauerreste der Barbarakapelle, welche hier wohl gegen 1508 errichtet worden war.

Der „finstere Malterweg“ ist ein hübscher Singletrail, welcher eigentlich immer von mir mitgenommen wird, so auch diesmal. Dann lagen gleich zwei Säulen knapp nebeneinander auf dem Weg. Die erste ist das „steinerne Messer“, vermutlich ein Überrest eines Sühnekreuzes, und die zweite ist die „Wolfssäule“, welche dort an die Erlegung des letzten Wolfes im Jahre 1802 erinnert.

Als nächsten Anlaufpunkt stand der König-Johann-Turm auf dem Programm. Diesen mit 20 m doch recht beachtlichen Turm hatte ich bisher noch nie wahrgenommen und so war ich froh diese Erkundungstour gestartet zu haben.

Nach dem nächsten Sühnekreuz war erstmal Schluss mit Sightseeing, sondern dann stand doch mal ordentliches Strampeln auf dem Programm. Hatte ich bisher ehern schnelle Wege unter den Rädern, so wurde es jetzt deutlich anstrengender. Oft offroad und ab und an auch mal musste ich durchs halbe Gebüsch. Ich denke, teilweise wäre ein Mountainbike nicht verkehrt gewesen. Mittendrin lief ich mal wieder ein Kreuz an, diesmal ein Findlingskreuz, welches vermutlich um 1800 errichtet wurde.

Der Heidemühlenteich lag dann wie immer, sehr idyllisch, ganz ruhig vor mir. Aber viel Zeit blieb mir nicht, denn die letzten Passagen hatten meine Durchschnittsgeschwindigkeit merklich gedrückt. Also, weiter ohne großer Genusspause. Und auf zum Einsiedlerstein. Der hatte mir so gut gefallen, dass ich wenige Tage später mit der Familie nochmals hier aufschlug und wir hier richtig gemütlich picknickten.

Auf dem nächsten Abschnitt kam ich an die nördliche Kante der Dippoldiswalder Heide. Diese war recht überraschend eine richtige Kante, sodass ich hier nicht mehr fahren konnte, sondern das Rad schob. Mit einem Mountainbike sollte es aber eigentlich klappen.

Und dann war ich durch. Die Dippser Heide war abgearbeitet. Sicherlich habe ich das ein oder andere übersehen. Aber ich war sehr zufrieden. Dieses kleine Stückchen Heimat hatte ich so noch nicht auf dem Schirm gehabt und immer etwas stiefmütterlich behandelt.

Auf dem Heimweg machte ich noch einen kurzen Stopp am Götzenbüschchen und genoss kurz die herrliche Abendsonne und die Stimmung. Dann ging es über den Rabenauer Forst und den Poisenwald schnurstraks nach Haus.


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  1. Alex

    Hallo Matthias,
    ich bin heute durch Zufall (über das MTB-NEWS Forum) auf deinen Blog gestoßen und habe mir gleich mal einige Artikel durchgelesen. Wirklich spannend und unterhaltsam geschrieben 🙂
    Als Gravelneueinsteiger werde ich mir sicher mal die ein oder andere Tour von dir als Inspiration nehmen.

    • MB

      Hallo Alex,
      vielen Dank für die Blumen 🙂
      Ja, wir haben hier in Dresden ja zum Glück ein tolles Gebiet zum Fahren. Vor allem mit dem Gravelbike ist man hier super aufgestellt. Der flache Norden, die spaßige Heide und der mittelgebirgige Süden bieten viel Abwechslung.
      Gute Fahrt Dir und beste Grüße
      Matthias

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