Der Harz war das erste von uns angesteuerte und ausgiebig befahrene deutsche Mittelgebirge. Eine bisher lang anhaltende Tradition wurde damit eingeleitet, denn wir erschlossen in den folgenden Jahren noch viele weitere Reviere. Startpunkt aller im Folgenden vorgestellten Mountainbike-Touren im Harz bildete das zentral gelegene Altenau, welches sehr beschaulich am Okerstausee liegt. GPS-Daten wurden damals noch nicht aufgezeichnet – folglich kann ich auch keine hier bereitstellen.

Länge: 404,04 km
Höhe: ~4.000 hm
Etappen: 7

Tour 1: die erste Plattenwegerkundung

Daten:
59,9 km   3:35:05 h   17,5 km/h   69,5 km/h   ~1000 hm

Orte:
Altenau (425) – Okerstausee (400) – Goetheweg (900) – Schierke (600) – Elend (490) – Grenzweg B27 (580) – Großer Winterberg (906) – Dreieckiger Pfahl (870) – Torfhaus (800) – Okerstausee (400) – Altenau (425)

Ich startete bei dieser Runde über einen schmalen Pfad entlang des Okerstausees zum wunderschönen Kellwassertal, in dem ich stetig bergan bis zur Querung der B4 Nähe Torfhaus fuhr. Vorbei an den Schubenstein ging es bis zum Goetheweg und auf diesem weiter bis kurz zur Kreuzung mit der Brockenbahn. Auf die schnelle Schotterabfahrt auf dem oberen Königsberger Weg nach Schierke folgte eine hübsche aber leider kurze Fahrt durch das Elendstal hinein nach Elend. Nun musste ich leider parallel der B27 auf einem Radweg bis zum Grenzweg gondeln.

Hier folgte einer der härtesten Anstiege aller Mountainbike-Touren im Harz. Auf Betonplatten zog der Weg brutal an (ich schätzte mal mit 20 % Steigung). Oben hat man dann einen grandiosen Ausblick auf die Sprungschanze des Wurmberges und den Harz allgemein. Die restliche Strecke nach Altenau fuhr ich gemütlich über Torfhaus und eine Asphaltstraße entlang der Kalbe zum Okerstausee. Fazit: Schöne Tour mit hammerharten Anstiegen 🙂

Tour 2: ein Himmelfahrtsausflug

Daten:
69,67 km   4:09:40 h   16,74 km/h   70,5 km/h   1478 hm

Orte:
Altenau (425) – Magdeburger Hütte (796) – Waldgaststätte (811) – Lilienberg (607) – Sieber (350) – Großer Knollen (687) – Sieber (350) – Clausthaler Flutgraben (822) – Okerstausee (400) – Altenau (425)

Zu Beginn dieser Tour mussten wir auf der Straße südlich aus Altenau herausfahren und beim Ortsausgangsschild nach links auf einen steil ansteigenden Schotterweg auffahren, welcher uns zur (nicht sichtbaren) Magdeburger Hütte führte. Der folgende Reitstieg ließ uns gewaltig hoppeln und auch die darauf folgende Überfahrt zur Nationalpark-Waldgaststätte war sehr steinig, aber schön fahrbar. Hier entdeckten wir auch die ersten himmelfahrtstypischen Alkoholleichen 🙂 Wir ließen uns zu einem Radler im Schatten nieder und genossen den Tag.

Von hier brachen wir dann Richtung Lilienberg auf, von wo es hinunter auf einer grandiosen Schotterpiste nach Sieber ging. In Sieber gabs erstmal ein Radler zur Auffrischung (jaja – schon wieder) und dann gings auf den großen Knollen, wo uns eine prima Aussicht und ein schönes Stück Käsekuchen erwartete. Die Abfahrt erfolgte am Anfang auf einem schönen Trail rasant hinab ins Siebertal. Nun mußten wir der Sieber folgen bis zur Einmündung der großen Kuhnke, in deren Tal wir dann die Auffahrt bis fast zur Mönchskappe nahmen. Nach Querung der B242 betraten wir den Nationalpark, welcher durch die Mischung aus toten Bäumen und frischen Junggrün bezauberte.

Entlang des Clausthaler Flutgrabens und dem Auerhahnweg gings bis kurz vor Torfhaus. Hier fanden wir bei der Skipiste einen mordsgenialen Trail hinab ins Kellwassertal. Es hieß Gleichgewicht behalten und die Mountainbikes laufen lassen – wirklich ein wahres Vergnügen dieser Harz-Trail. Im Kellwassertal konnten wir dann den Tag gemütlich ausklingen lassen und noch die Atmosphäre der sich neigenden Sonne genießen.

Tour 3: der Brocken ruft

Daten:
74,99 km   5:06:49 h   14,66 km/h   59,1 km/h   1655 hm

Orte:
Altenau (425) – B4 (690) – Eckerstausee (550) – Hermannsklippe (749) – Ilsefälle – Plessenburg (540) – Obere Zeterklippe (930) – Brocken (1141) – Dreieckiger Pfahl (870) – Magdeburger Weg – Altenau (425)

Da scheinbar jeder Start aus Altenau bergauf geht, wählten wir das Kellwassertal (siehe 1. Tour) bis hinauf zur B4. Auf Schotterpisten geht es bis zum Skidenkmal und darauf folgend auf genialen Wurzeltrails rund um den halben Eckerstausee. Auf dem Heinrich-Heine-Weg ging es steil auf Betonplatten bis zu den Hermannsklippen hinauf. Die Sonne knallte uns dabei furchtbar auf die Helme und wir waren froh bald darauf die Ilse zu erreichen.

Im Schatten der hier stehenden Bäume ging es vorbei an kopfschüttelnden Wanderern, auf einem herrlichen Trail an den Ilsefällen vorbei. Dieser Weg ist eigentlich fast Pflicht für jeden Harzbesucher 😉 Nun folgte der Anstieg zur Plessenburg mit kleiner Pause, weiter zu der oberen Zeterklippe auf der man einen schönen Rundblick auf den Harz und besonders auf dem Brocken hat. Auf selbigen ging es danach (leider auf Asphalt) relativ leicht hinauf. Zum Glück waren die Massen schon wieder im Tal verschwunden und wir konnten in Ruhe rasten. Die Abfahrt erfolgte bis zum Königsberger Weg auf Asphalt mit einem Teilstück Trail (sehr lecker). Wir querten das große Torfhausmoor und machten uns an die Abfahrt auf dem Magdeburger Weg. Schwierig, verbockt und stückchenweise unfahrbar, dafür umso anspruchsvoller – so kann man den Weg beschreiben. Auch dieser Weg ist Pflicht für jeden Harz-Mountainbiker 😉

Tour 4: Potzblitz!

Daten:
50,40 km   3:09:02 h   16,00 km/h   62,8 km/h   952 hm

Orte:
Altenau (425) – Okerstausee (400) – Schulenberg (500) – Schalke (762) – Rammelsberg (550) – Okertal (240) – Kästeklippe (605) – Romkerhalle (350) – Okerstausee (400) – Altenau (425)

Nach all den schönen Wettertagen sollte es heute laut Wetterbericht ordentlich gewittern. Was tun sprach Zeus? – natürlich radeln… Also trieb es uns Richtung Süden. Bis zur Vorstaumauer ging es wieder auf unseren altbekannten Pfad, dann kreuzten wir die Straße und fuhren ab dem Parkplatz einen steilen Pfad bis zur Brücke des Okerstausees. Über Schulenberg und jede Menge Waldwege gings nach Schalke, wo wir die ersten Blitze aufleuchten sahen. Das ordentliche Grollen währte bis zum Erreichen des Rammelsberges, wo wir in einer Hütte erstmal abwarteten ob sich da was Richtiges zusammenbraute. Zum Glück kam eigentlich nichts runter und wir krachten auf weiten Wegen bis hinab zum Europaradweg R1, auf dem es dann bis nach Oker ging.

Es folgte ein, durch die schwüle und nasse Luft anstrengender, aber nur leicht ansteigender Weg bis zur Kästeklippe. Von hier oben bekommt man einen schönen Blick ins Tal hinunter. Der Pfad an der Mausefalle vorbei bis zur Romkerhalle ist wiedermal ein Leckerbissen. Jede Menge Gestein lag da im Wege rum 😉 – der Weg machte echt Spaß. Was soll ich sagen, jetzt setzte der Regen ein. Also fuhren wir auf der Straße bis zum Okerstausee und legten die restlichen Kilometer im immer dichter werdenden Regen zurück. Völlig zugesaut erreichten wir dann unser Quartier und genossen die rettende Dusche.

Tour 5: ein Flutgrabenbesuch

Daten:
38,38 km   1:53:43 h   20,25 km/h   43,3 km/h   280 hm

Orte:
Altenau (425) – Pfauenteiche (579) – Mittelberg (558) – Okerstausee (400) – Altenau (425)

An diesem Tag hatten wir leider nicht mehr so viel Zeit und wir dachten an eine kleine beschauliche, nicht zu anstrengende Runde – was uns auch gelang… Wir fuhren diesmal westlich aus Altenau auf einem Wanderweg Richtung Polstertaler Zechenhaus. Über breite Waldwege ging es bis zum Clausthaler Flutgraben und von da auf einem schönen Trail vorbei am Polstertal bis zu den Pfauenteichen in der Nähe zu Clausthal. Nach einem kurzen Stück auf der Verbindungsstraße nach Altenau bogen wir Richtung Mittelberg ab und kreuzten viele Wege und Wanderwege, die nicht in der Karte eingezeichnet waren. Letztenendes kamen wir trotzdem genau an die Stelle, die wir erreichen wollten – am Zipfel des Okerstausees. Wir rollten in aller Ruhe um den ganzen See bis nach Altenau, verstauten die Mountainbikes in den Autos, winkten zum Abschied dem Harz und machten uns anschließend an die Heimreise.

Tour 6: Goslar & zurück

Daten:
52,5 km

Orte:
Altenau (425) – Okerstausee (400) – Schalke (762) – Hahnenklee (500) – Granestausee (316) – Goslar (320) – Oker (240) – Romkerhalle (350) – Okerstausee (400) – Altenau (425)

Es war nicht das erste Mal, das ich im Harz mit dem Mountainbike unterwegs war. Wenige Wochen vor den oben beschriebenen Touren war ich mit meiner Freundin auf mehreren Touren unterwegs – und hier die Impressionen. Wir schlugen von Altenau kommend den Weg Richtung Okerstausee ein und fuhren anschließend am Riesenbach, auf einem schönen Weg, den Anstieg nach Schalke. Von da gab es eine schnelle Abfahrt an den Grumbacher Teichen vorbei nach Hahnenklee. Hier fuhren wir einen hübschen Pfad am Granebach entlang bis zum Granestausee, den wir aber kaum zu Gesicht bekamen, so zugewachsen wie der war. Beim Übergang nach Goslar übersah ich leider einige Höhenlinien und es ging knackig über eine Kuppe. Goslar bei schlechtem Wetter gefiel uns leider nicht so recht und wir machten uns daher recht schnell wieder auf die Socken. Es ging entlang des Europaradwegs R1 bis nach Oker und von da an bis zur Romkerhalle und dem Okerstausee. Hier genossen wir die sich langziehende Piste bis nach Altenau.

Tour 7: zur Achtermannshöhe und den Hahnenkleeklippen

Daten:
58,2 km

Orte:
Altenau (425) – Okerstausee (400) – B4 (690) – Dreieckiger Pfahl (870) – Achtermannshöhe (925) – Hahnenkleeklippen (720) – Rinderstall (490) – Oderteich (727) – Torfhaus (800) – Okerstausee (400) – Altenau (425)

Um nach Torfhaus zu gelangen, nutzen wir den schönen Weg durchs Kellwassertal bis zur B4. Nach der Straße ging es auf Schotterpisten am Schubenstein vorbei bis zum Dreieckigen Pfahl. Der folgend leicht abfallende Weg war für uns eine Wonne gewesen – breite schnelle Wege in einer wunderbaren Atmosphäre. Zur Achtermannshöhe geht der Weg dann allerdings kernig bergan. Hier heißt es nur noch runterschalten und beißen. Dafür bekommt man zur Belohnung einen herrlichen Blick auf den Brocken und den Rest des Harzes. Die Höhe als solche erscheint einem irgendwie unreal und wie künstlich aufgeschüttet…

Nach einer kleinen Pause ging es schnurstracks über Königskrug zu den Hahnenkleeklippen, wo einem ein herrlicher Blick ins Odertal vergönnt wird. Und weil es so schön war machten wir uns an die Abfahrt um es zu durchfahren. Davor kehrten wir in das gemütlich Wirtshaus Rinderstall ein und genossen die gemütliche Lage. Das Odertal ist sehr angenehm zu fahren und der anschließende Blick über den Oderteich ließ einen ins Schwärmen geraten. Um nach Torfhaus zu gelangen wählten wir die Bundesstraße, was wir wenige Minuten später bitter bereuten – aber wir kämpften 😉 Hinter Torfhaus ging es entlang der Kalbe auf einer Asphaltpiste bis zum Okerstausee und von da zum Quartier.


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