Südlich von Dresden erstreckt sich das wunderschöne Erzgebirge. Dessen Südhänge habe ich erst in diesem Jahr angefangen, näher zu erkunden. Eine dieser (Gravelbike-) Touren, auf teils recht harten und anspruchsvollen Trails, stelle ich Euch hier vor.

Daten:
172,95 km   16,6 km/h   10:26:23 h   59,2 km/h  3.493 hm

Orte: Königstein – Tisá – Velké Chvojno – Ústí nad Labem – Jezero Milada – Krupka – Usti – Zinnwald – Fürstenau – Komáří hůrka – Adolfov – Fürstenwalde – Altenberg – Oberfrauendorf – Possendorf – Dresden

GPS-Daten bei Komoot: Südhänge des Erzgebirges

Die S-Bahn brachte mich am frühen Morgen von Dresden nach Königstein in der sächsischen Schweiz. Während der gemütlichen Fahrt hat man einen wunderschönen Ausblick in das Elbtal und die herrlichen Sandsteinfelsformationen. Und dann ging es gleich recht knackig los. Kurz nach der ersten Asphaltauffahrt fand ich mich auf einer schönen Schotterpiste am Quirl wieder und schlängelte mich durch etwas auf und ab durch die liebliche Landschaft am Pfaffenstein, Lampertstein und Bärenberg.

Am Taubenteich hatte mich Komoot davor gewarnt, den Wanderweg zu nehmen. Naja, eigentlich nicht gewarnt, sondern sich ehern verweigert – aber ich wollte meinen Willen durchsetzen. Nicht die beste Entscheidung. Denn die Passage an den Grenzsteinen entlang musste ich komplett Schieben. Die Gegenrichtung ist mit etwas Fahrtechnik durchaus für Mountainbiker machbar. Meine Richtung war hingegen ein Flop. Dafür war die Landschaft aber herrlich. Und der ein oder andere Pilz, Farn und Grenzstein tröstete mich darüber hinweg. Die Füße wurden zwischendurch am Bach recht feucht… Am Fuchsteich war dann aber Ende.

Auf tschechischer Seite wurde der Weg dann erst einmal deutlich leichter. Meist auf Asphalt schlängelte ich mich am Erzgebirgskamm entlang. Es ging am Schneeberg (Děčínský Sněžník) und Tyssa (Tisá) vorbei und dann im flotten Tempo hinab ins Tal. Auf der gegenüberliegenden Seite zwischen Čermná und Velké Chvojno ging es über einen arg rumpeligen Weg, aber auch hier tröstet die Landschaft über den Weg hinweg.

Aussig (Ústí nad Labem) ist eine etwas größere Stadt, die sich mir gegenüber nicht so optimal präsentierte. Das Straßenbild war recht verwahrlost – vor allem beim Verlassen der Stadt Richtung Kraftwerk. In der Stadt an sich, fand ich zwar zwei drei etwas schönere Ecken, aber naja. Umso schöner wurde es dann am See Jezero Mirada, einem gefluteten Tagebauloch. Hier tummelten sich die Badenixen, Surfer und Sonnenanbeter. Das machte einen prima Eindruck.

Mich führte hier der südliche Weg auf eine Anhöhe, welche aber nicht den erhofften tollen Ausblick brachte. Am unteren Ufer war der Blick deutlich schöner, denn die Fotografierwolken harmonierten prima mit dem blauen See und dem Erzgebirge im Hintergrund. Hier könnte man eigentlich ganz prima etwas Verweilen. Ich hingegen machte mich Richtung Auffahrt des Erzgebirgskamms.

Auf einer kleinen Straße ging es erst nach Krupka, wo ich mich mit frischem Wasser eindeckte, und weiter nach Eichwald (Dubí). Der Verkehr nahm hier deutlich zu und nervte zwischenzeitlich. Das änderte sich nun aber schlagartig, denn auf einem vom Anstieg her perfekten Radweg, konnte ich hinauf Richtung Zinnwald fahren. Lediglich zum Husův vrch muss man eine kräftige Rampe überwinden.

In der Fürstenauer Heide und auf den Grenzwiesen war es herrlich. Und so fand ich mich schon bald am Mückenberg (Komáří hůrka) wieder. An dessen Fuße wählte ich für eine kleine Erfrischung den Imbiss an der Straßenkreuzung aus. Fehler! Denn hier erwartete mich ein altes und rundum mürrisches Paar, welches durch ausgesprochen wenig Gastfreundschaft glänzte… das kann man sich echt sparen!

Langsam sank die Sonne Richtung Horizont und tauchte die Welt in einen tiefen und schönen Gelbton. Der Wind kam von hinten und tendenziell sollte es nun bis nach Dresden bergab gehen. Tja, da hätte ich wohl mal besser einen Blick in das Höhenprofil werfen sollen. Denn da warteten doch noch ein ganz paar Anstiege auf mich. Machte aber nichts, denn es war landschaftlich bombastisch und die Wege waren dann hinten raus sehr vertraut.

Das war eine echt schöne, aber harte und anstrengende Runde. Prädikat: Nachfahren 😉


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